Emilie 200 — Ausstellung Hugenottenmuseum
Ausstellung im Hugenottenmuseum vom 29.11.2024 bis 08.03.2025
Am 14. November 1824 wurde in Dresden Georgine Emilie Caroline Rouanet geboren, die spätere Emilie Fontane. Ihr ist eine Ausstellung gewidmet, die in Zusammenarbeit mit dem Theodor Fontane Archiv in Potsdam entstanden ist und ab dem 29. November 2024 im Hugenottenmuseum Berlin gezeigt wird. Dank etlicher Fontane-Fans im Presbyterium wird sich auch unsere Kirchengemeinde an den Kosten der Ausstellung beteiligen.
Als Emilie Rouanet-Kummer nach längerer Verlobungszeit Theodor Fontane 1850 endlich heiratete, hatte sie schon ein bemerkenswertes, ungewöhnliches und oft bedrängendes, ängstigendes Leben hinter sich: geboren als uneheliches Kind, adoptiert im Alter von drei Jahren, aufgewachsen im Haus des Globenfabrikanten Karl Wilhelm Kummer, erzogen von verschiedenen Stiefmüttern oder Dienstmädchen, die ihr nicht alle wohlgesonnen waren.
Die ersten Ehejahre waren nicht leicht. Materielle Sicherheit hatte der Ehemann nicht zu bieten. Es dauerte lange, bis er sich als Schriftsteller etabliert hatte. Die Wohnungen wechselten, sei es in Berlin, sei es auch in London. Zwischen 1852 und 1864 gebar Emilie Fontane sieben Kinder, drei starben als Säuglinge. Letztlich lag es an ihrem Geschick, dass die Familie überlebte. Ohne sie hätte es Theodor Fontanes Schreiben nicht gegeben. Dies gilt durchaus im wortwörtlichen Sinn, denn sie brachte seine Manuskripte in Reinschrift. Sie unterstützte ihn, hielt ihm den Rücken frei, managte den Haushalt. Sie hatte die tragende Rolle, hielt das Familien- und soziale Netz zusammen.
Gerade dies wird in dem umfangreichen Briefwechsel der Eheleute deutlich. Einen letzten Brief schrieb Theodor Fontane am 20. September 1898, dem Tag seines Todes. An seinem Sarg blickt Emilie Fontane zurück: „Es war doch ein schönes Leben mit ihm, und ich würde gleich noch einmal beginnen.“ Sie starb vier Jahre später, am 18. Februar 1902. Das Grab beider findet sich auf dem Friedhof II der Französisch-reformierten Gemeinde in der Liesenstraße. Die Ausstellung macht ein vielfältiges, ungewöhnliches Frauenleben im 19. Jahrhundert anschaulich. Lassen Sie sich faszinieren.
Das Hugenottenmuseum im Französischen Dom — Gendarmenmarkt 5, 10117 Berlin — ist geöffnet von Dienstag bis Sonntag von 11.30 Uhr — 16.30 Uhr, in der Regel auch an Feiertagen von 11.30 Uhr — 16.30 Uhr.